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Ich absolviere gerade ein duales Studium in einer großen Kommune. Vor nunmehr 2 Jahren teilte ich mit, dass ich eine Brailzeile, JAWS und eine Dokumentenkamera für die Praxiseinsätze brauche. Erst verwies man mich an Träger, die in diesem Fall nicht zuständig sind. Nachdem das geklärt war, war offenbar unklar, wie der Anschaffungsprozess aussieht. unaufhaltsam näherte sich der erste Praxiseinsatz und ich stand blind ohne Hilfsmittel da. An diesem Punkt war's ein Jahr bekannt, was ich brauche
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This entry was edited (2 months ago)
in reply to WestphalDenn

Ich habe dann dafür plediert, mir doch wenigstens NVDA zu installieren. Das kostet nichts und ist ebenfalls ein sehr guter Screenreader. Hauptsache, ich kann arbeiten. Man sagte mir mehrfach, dass das alles potenziell unsichere Software sei und man benötige dringend eine deutschsprachige Anleitung, wi ees zu installieren sei. Am Ende dauerte die Installation von NVDA fast fünf Wochen! Und es blieb eine Behelfslösung. Von den beantragten Hilfsmitteln hörte ich weiterhin nichts.
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in reply to WestphalDenn

Durch Zufall wusste ich, dass eine ehemalige blinde Studentin die Ausbildung nicht geschafft hat und von ihr noch ein Lizenzdongle vorhanden ist. Den bekam die It nicht zum Laufen und beharrte darauf, dass er kaputt sei. Stellte sich heraus, dass die nur nicht wussten, wie damit umzugehen ist. Nachdem ich also auch das noch auf eigene Faust herausfinden musste, wurde mir eine ältere JAWS-Version installiert, was für sich genommen auch wieder ein zweiwöchiger Prozess war.
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in reply to WestphalDenn

An diesem Punkt springen wir ein weiteres Jahr in die Zukunft. Meine Hilfsmittel wurden im Mai 2024 endlich geliefert. Warum das an meine Privatanschrift passierte, habe ich bis heute nicht verstanden. Ich solle Bescheidgeben, wenn die Hilfsmittel da wären. Das habe ich getan. Also habe ich den ganzen Kram zur Kommune getragen, wo man sich kümmern wollte, dass alles installiert wird.
4/X
in reply to WestphalDenn

Genau das ist bis heute nicht passiert. Ich bekam lediglich von einem Sozialarbeiter (von dem ich is heute nicht weiß, was der da eigentlich zu suchen hat) einen angepissten Anruf, weshalb ich nicht dafür gesorgt hätte, dass die Auslieferung an die Stadt passiert und das da direkt hätte installiert werden können. Ich solle jetzt gefälligst ein Ticket aufgeben, damit die It die Installation durchführen kann. Denn das hätten sie bisher nicht hinbekommen.
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in reply to WestphalDenn

Also bin ich wieder in die Kommune gefahren und habe die geräte abgeholt. Absolut schlampig verpackt. In der Anleitung zur dokumentenkamera steht übrigens genau drin, wie diese zu installieren ist. Und der Prozess dauert keine zwei Minuten. Selbst mehrfach auf privaten Computern getestet und Schritt für Schritt ins ticket geschrieben.
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in reply to WestphalDenn

Auf mein ticket bekam ich nur Mails im CC. Müsse es denn wirklich die neue Softwareversion sein und die Dokumentenkamera bekäme man nicht zum laufen egal, was man versucht hätte. Ich habe meinerseits dann eine mittlerweile eine unfreundlichere Mail an alle Beteiligten geschrieben, dass es doch nicht angehen kann, dass wir uns jetzt schon über zwei Jahre damit rumschlagen, dass ich endlich arbeitsfähig werde und dass ich nicht nachvollziehen kann, wie es trotz sehr detailierter Anleitung
7/X
This entry was edited (2 months ago)
in reply to WestphalDenn

nicht möglich ist, einen Treiber zu installieren. Darauf gab es zwei Wochen pures Schweigen.

Mitlerweile habe ich in meinem Urlaub eine Mail bekommen aus der hervorgeht, dass weitere Stellen eingeschaltet wurden, die fremde Dienstleister kontaktieren, wie die Dokumentenkamera zum Laufen zu kriegen ist.
7/X

in reply to WestphalDenn

Diese ganze thematik hätte, abzüglich der Beschaffung in weniger als einer Viertelstunde erledigt sein können. Man hätte
a) die Dokumentation lesen können oder
b) mir, der sein ganzes Leben auf Hilfsmittel angewiesen ist, einfach mal zuhören und glauben können.

Mittlerweile fehlen mir die Worte ob dieses krassen Versagens!
8/X

This entry was edited (2 months ago)
in reply to WestphalDenn

Am Montag beginnt die dritte von Vier Praxisphasen und ich kann noch immer nicht die für mich teuer beschafften Hilfsmittel nutzen.

Das ist vergleichbar damit, einen Arbeitsplatz anzunehmen und am Stand-PC fehlt der Monitor. Ihr besorgt auf eigene Faust einen, der eigentlich viel zu klein ist. Dann erfahrt ihr durch Zufall, dass i einem verstaubten Büro noch einer steht. Zwar ein Röhrenmonitor aber der tut erstmal. Ist ja nur übergangsweise.
9/X

in reply to WestphalDenn

Dann bekommt ihr euren Monitor aus unklaren Gründen nach Hause geliefert, tragt den ins Büro und die It weigert sich, das HDMI-Kabel anzuschließen. Dass das gar nicht so schwer ist und ihr wisst, wie das geht, glaubt euch Niemand. Stattdessen kriegt ihr einen Sozialarbeiter an die Seite. warum versteht ihr auch nicht. Vielleicht, weil ihr langsam mal ungeduldig werdet.

10/X

in reply to WestphalDenn

Ich bin übrigens trotz der Umstände einer der Besten aus meinem Jahrgang. Nach der Ausbildung überlege ich stark, den Dienstherren zu wechseln. Warum sollt ich in dieser Kommune bleiben, wenn ich offensichtlich unerwünscht bin? #Ableismus nimmt euch auch echt motivierte Arbeitskräfte. Und ich bin da sicher kein Einzelfall.
11/11
in reply to WestphalDenn

Nachtrag: Die Menschen, mit denen ich bisher gearbeitet habe, sind super nett und herzlich und helfen, wo sie können. Es hängt an einer Stelle und ich versuche nicht zu viel darüber nachzudenken, was diese Arbeitsverweigerung für die kommunale IT-Sicherheit bedeutet, wenn dort mehr solcher Menschen sitzen, die einfachste Installationen nicht hinbekommen.

Am meisten Stört mich jedoch, von der IT offensichtlich nicht Ernst genommen zu werden.

This entry was edited (2 months ago)
in reply to WestphalDenn

Was meint ihr was los wäre, wenn es um "normale" Büroausstattung gehen würde und nicht um so einen "Sonderfall"? Da würden Köpfe rollen. Aber es betrifft ja nur den nervigen Blinden... Und das ist nicht mal zynisch betrachtet.
in reply to Andrea

@andijah Ich auch. Vielen Dank fürs teilen. Übrigens ist in rund einem Jahr die drei-jährige Ausbildung beendet. Um das Ganze nochmal zu kontextualisieren.
in reply to WestphalDenn

im Grunde ist das doch eigentlich Standard, den du da brauchst. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum das so schwierig ist. Gibt es eigentlich einen Personalrat o.ä., der dich unterstützen könnte?
in reply to Andrea

@andijah Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Mir fehlen da so langsam auch wirklich die Worte, um das noch zu beschreiben. Das ist absoluter Standard. Habe auch mal angeregt, dass doch bitte mal ein Workflow eingerichte wird, um die JAWS-Updates nach release einzuspielen, damit wir nicht jedes Jahr diese diskussionen führen müssen. Auch darauf gab es keine Antwort.

Personalrat ist aber auch noch eine gute Idee.

in reply to WestphalDenn

viele andere hätten in der Situation schon aufgegeben. Ich bewundere dein Durchhaltevermögen. Und wünsche mir trotzdem, du könntest deine Energie in andere Themen stecken.
in reply to Andrea

@andijah Eigentlich bin ich sehr trotzig. Ich habe ein unbefristetes Anstellungsverhältnis und eine richtig geile Wohnung in Berlin gekündigt und bin durch die halbe Republik umgezogen, um das duale Studium zu machen. Aufgeben würde all das, was ich aufgegeben habe, als einen Trümmerhaufen erscheinen lassen. Irgendwie mus ich da jetzt noch durch, um zumindest die berufliche Qualifikation als Lohn der ganzen Strapazen mitzunehmen.
in reply to WestphalDenn

Du wirst das auch schaffen, so, wie ich dich hier kennengelernt habe.
Fühl dich gedrückt, wenn du magst!
in reply to Andrea

@andijah Sehr gerne, vielen Dank. Komme mir manchmal schon so vor, als würde ich nur meckern. Dabei liegt mir nichts ferner.
in reply to WestphalDenn

@andijah

Keine Sorge, als meckern kommt das nicht rüber. Es tut mir leid, welche riesigen Felsbrocken man Dir in den Weg legt. Auf jeden Fall willst Du die Qualifikation abschließen, das verstehe ich gut. Vielleicht kann Dir such die Schwerbehindertenvertretung zur Seite stehen? Oder die Leitung?

Du verlangst da wirklich nur Basics. Leider hilft es manchmal nur, den Beteiligten von anderer Seite Druck zu machen. Dass Dir da niemand aktiv hilft, finde ich das schlimme. 1/

in reply to WestphalDenn

keine Ahnung was die Kollegen da veranstalten. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ein sehbehinderter Mitarbeiter in den ersten Wochen immer wieder warten musste, bis Sachen mit den Herstellern von Fachanwendungen und Assistenzanwendungen geklärt wurden. Und ja, wir haben ein paar Fehler gemacht und uns dämlich angestellt, aber wir sind regelmäßigen persönlichen Austausch. Mittlerweile denken wir die Bedürfnisse aus der Behinderung mit und bekommen vieles im Vorfeld geklärt.
in reply to Daniel

@daccle Ach weißt du: Ich habe vollstes verständnis dafür, wenn Wissen fehlt. So geht es schließlich allen, wenn unübliche Anforderungen auftauchen. In diesem Fall aber will man offensichtlich sich nicht mit der Thematik befassen. Und das ist dann ein wirkliches Armutszeugnis. Zumal ich mittlerweile für jeden der benötigten Prozesse Anleitungen geschrieben habe, was nicht mein Job ist.
in reply to WestphalDenn

ich verstehe Deine Frustration. Manche Kollegen im öffentlichen Dienst haben einfachen keinen Bock und keine Führung, die wenigstens Mindeststandards durchsetzen möchte. Standardausrede ist dann „Überlastung“, aber vieles geht mit ein wenig Motivation. Freundlichkeit und Solidarität machen dann schon fast den Rest.
in reply to WestphalDenn

@andijah Es müsste doch auch eine Behindertenvertretung geben. Ist in größeren Firmen m.W. gesetzlich vorgeschrieben, das muss es in der Verwaltung doch auch geben.
in reply to WestphalDenn

ich sitz hier, lese deinen Text und kann nicht fassen, was da passiert, wie es passiert und das es überhaupt passiert.

Ich bin sprachlos 😳

in reply to WestphalDenn

nein, bei weitem nicht.
Es ist auf so vielen Ebenen einfach falsch und unglaublich.
Angefangen beim menschlichen Umgang bis hin zur ökonomischen Betrachtung.

Ich wünsche dir sehr, dass es besser wird, egal ob dort oder bei einem anderen AG.

in reply to WestphalDenn

Bei normaler Büroausstattung ist das auch nicht anders.
Eine Freundin, im öffentlichen Dienst, wartet seit 2 Jahren auf einen neuen Schreibtisch.
Aktuell sitzt sie an einem Holzschreibtisch an dem auf der Unterseite Holzsplitter rausschauen. Der Schreibtisch allein würde schon keiner Arbeitsrichtlinie genügen.

Imho typische Verwaltung im öffentlichen Dienst. Leute die festgestellt haben, selbst wenn sie garnix mehr arbeiten, sie weiterhin Gehalt bekommen...

in reply to Daniel

Btw. ich will nichts relativieren.
An einem veralteten Schreibtisch mit erhöhtem Verletzungsrisiko kann man noch arbeiten.

In deinem Fall verhindern die durch ihr Nichtstun aktiv deine Handlungsfähigkeit. Das ist wesentlich gravierender und das finde ich sehr traurig.

Im öffentlichen Dienst wird eben jeder Einsatz und jeder Elan und jede Arbeitsfährigkeit von den Alteingesessenen bereits im Keim erstickt.

in reply to Daniel

@heavymetal Es gibt diese menschen nach wie vor, ja. Aber ich muss auch sagen, dass sie so langsam nicht mehr aktiv sind und ihren Ruhestand genießen. Zumindest habe ich das Gefühl, dass sich in vielen Bereichen ganz langsam die nächste Generation durchsetzt, die jede unterstützung gebrauchen kann.
in reply to WestphalDenn

Dass die jungen Menschen tendenziell motivierter sind und auch was verändern wollen ist mir klar.

Die Frage ist nur, wieviele immernoch motiviert sind, wenn sie mal durch das System im öffentlichen Dienst durch sind, wieviele motivierte lieber weggehen, dahin wo sie was bewegen können und wieviele irgendwann genauso unmotiviert werden sie ihre Vorgänger.

in reply to Daniel

@heavymetal Die Frage ist, wo man mehr bewegen kann als im ÖD. Klar, politish ginge mehr. Aber in der Privatwirtschaft fehlt seriöser Einfluss. ich glaube, dass das Potenzial im ÖD nach wie vor stark unterschätzt wird. Zumindest für das duale Studium kann ich sagen, dass es kaum eine Vorlesung gibt, in der nicht darauf hingewiesen wird, kritisch zu bleiben. Das sehe ich erstmal als Lichtblick.
in reply to WestphalDenn

Ich habe die Befristung im öD durchgespielt und bin da raus.
Von ehemaligen Kollegen höre ich, dass sie Personalmangel haben und überarbeitet sind.
Meine Expertise dort dringend gebraucht wird und fehlt.
Aber anstellen wollen sie mich auf keinen Fall. Tja.
in reply to Daniel

@heavymetal Ja das ist traurig. Und das wird noch schlimmer werden. Auch so ein Grund, warum ich mich nicht vertreiben lsasen will, falls das Sinn ergibt.
in reply to WestphalDenn

Ja, das ergibt einen Sinn.
Ich hoffe du verlierst deine Motivation nicht und lässt dich nicht unterkriegen.

Ich würde wahrscheinlich auch noch im öD arbeiten. Aber ohne Arbeitsvertrag geht das nicht.
Und trotz der weit verbreiteten kompletten Inkompetenz in der Verwaltung hatte ich doch auch richtig gute Kollegen.

in reply to WestphalDenn

Glaub unsere Beauftragte bei uns in der Berliner Justiz könnte bestimmt auch so viele lustige Geschichten erzählen.

Ihr Glück ist zumindest, dass sie nicht komplett blind ist.

Öffentlicher Dienst ist doch eigentlich auf Mitarbeiter so dringend angewiesen, aber ....

Bei uns ist die Fachsoftware ja alt und extrem gewachsen mit der Zeit. Da haben es Screenreader schwer, wenn die Programme überhaupt unterstützt werden. Zusätzlich zu anderen Problemen

in reply to Sascha

@sam4000 Auch so eine Software wird irgendwann ausgetauscht werden. Und gerade juristisch ließe es sich lansam aber sicher erzwingen, dass auch Fachanwendungen barrierefrei sein müssen. Sonst hat man in ein paar Jahren ein ausgewachsenes Gleichbehandlungsgrundsatzproblem an der Backe. Das durchzukämpfen muss man aber auch erstmal schaffen.
in reply to WestphalDenn

leider arbeite(te) ich mit solchen Personen zusammen in einer IT. Das sind Menschen die sich hinstellen und behaupten die geilsten zu sein. Die Dinge werden nicht ernst genommen. Selbst ich als direkter Kollege werde lieber diffamiert als dem von mir dargestelltem offensichtlichen Problem ins Auge zu schauen. Oder es kommt die schlaffe Aussage „dafür werde ich nicht bezahlt“ oder „das haben wir immer schon so gemacht“…
in reply to WestphalDenn

Du kannst eine Installation auf einem privaten Rechner nicht mit einer Installation in einer Arbeitsumgebung vergleichen wo möglicherweise so ein scheiß wie Citrix läuft. Da muss alles überwachbar sein und die Rechteverwaltung ist auch ein wenig herausfordernd. Aber das ist der Job der IT und wenn die sowas nicht hinbekommen gehören die wegen Unfähigkeit entlassen und durch kompetentes Personal ausgetauscht.
in reply to WestphalDenn

Das ist echt unfassbar. Hast Du mal überlegt die/den Behindertenbeauftragte*n oder die lokale Presse zu informieren? Ich hab Sozialarbeit studiert und hatte mir immer vorgestellt, in einem Kontext zu arbeiten, in dem ich parteilich für meine Klienten sein kann. (1/2)
in reply to Fanny Bui

@Brailly615 Die Schwerbehindertenvertretung ist informiert. Die habe ich mal passiv-aggressiv ins CC meiner Mail gesetzt. Die Presse halte ich raus. Als Beamter muss ich da vorsichtig sein. Deshalb habe ich die Kommune auch nicht namentlich hier genannt.
in reply to WestphalDenn

Und was ist mit dem/der Behindertenbeauftragte*n dieser Kommune? Also nicht die Schwerbehindertenvertretung für die Arbeitnehmenden, sondern der/die offiziell in dieser Funktion befindliche? Vielleicht kannst Du dort zusätzliche Unterstützung erhalten?
in reply to Fanny Bui

@Brailly615 Das ist eine gute Idee. Wie praktisch, dass ihc am Montag im selben gebäude sitze und zwangsläufig relativ viel mit dieser Person interagieren muss.
in reply to WestphalDenn

Vielleicht kannst Du auch mal beim "Deutschen Verein für Blinde und sehbehinderte in Studium und Beruf" (DVBS) nachfragen, ob von dort jemand auf Eure Kommune zugehen kann, um den Druck zu erhöhen.
in reply to WestphalDenn

ich kenn' kommunale oder allgemein öffentliche-Dienst-artige IT von meiner Arbeit, und muss estehen dass mich deine Beschreibung überhaupt nicht wundert.

Ich würde da auch gar keinen individuellen Ableismus oder persönliche Bösartigkeit sehen wollen, nur eine unglaubliche Trägheit, Unwillgkeit, einen Handschlag zu machen der nicht in der Stellenbeschreibung steht, und eine ausgeprägte Aversion gegen jede Verantwortungsübernahme.
Das macht's eigentlich noch trauriger, finde ich.
/2

in reply to Zyfdnug

Wobei ich sagen muss, dass man das nicht zu stark verallgemeinern sollte. Ich habe hier auch unglaublich engagierte Menschen kennengelernt. Die öffentliche Hand wird häufig zu unrecht negativ dargestellt. Da fällt es natürlich stärker ins gewicht, wenn man Mitarbeitende hat, die dieses Klischee verkörpern.
This entry was edited (2 months ago)
in reply to Zyfdnug

und dir wünsche ich, dass du eine sinnvolle Entscheidung treffen kannst, ob du die jetzigen Sparringspartner zum Problemlösen treiben willst, oder doch lieber woanders einfachere Bedingungen finden willst.

Ich fürchte aber, im ÖD/ÖV-Bereich wirst du sowas immer und immer wieder finden.

In der sogenannten Privatwirtschaft hast du bessere Chancen engagierte und tatsächlich agierende Leute zu treffen -- aber auch ein grösseres Risiko, tatsächlicher Feindschaft ausgesetzt zu sein.
/x

in reply to Zyfdnug

Das stimmt natürlich. vorher war ich in der Privatwirtschaft tätig. Ähnliche Probleme und ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf Gehaltsverhandlungen, die unter Wert bleiben, weil das ja schon großmütig genug ist, mich eingestellt zu haben. Da ist der Öffentliche Dienst zumindest in der Hinsicht die sicherere Wahl. und eigentlich finde ich es cool, an Lebensgrundlagen zu arbeiten, die das Leben direkt verbessern können.
This entry was edited (2 months ago)
in reply to WestphalDenn

sind die Leute unwillig oder unfähig?
Ich würde wohl nie in der IT im öffentlichen Bereich arbeiten, wenn ich ganz anders im privaten Bereich verdiene…
in reply to Sven

@brotbuexe Was von beidem sie sind, weiß ich nicht. So sehr ich es verstehe, dass man nicht für weniger arbeiten will, als der markt hergibt, so sehr frage ich mich, ob man sich dann eigentlich beschweren kann, dass das mit dem Internetz immer noch Neuland ist.
@Sven
in reply to WestphalDenn

Hmm. Manchmal ist BILD an solchen Stories interessiert. Oder eine andere Boulevard-Zeitung.
in reply to wauz ワウズ

@wauz Sicherlich gut gemeint, aber ich möchte damit nicht an die Presse gehen. Insbesondere Bild und Co sind mir zuwider.
in reply to WestphalDenn

Ja. Es kann auch nach hinten los gehen. Aber manchmal wirkt es Wunder...
This entry was edited (2 months ago)
in reply to WestphalDenn

Uff! Tut mir sehr leid!

Ich hoffe Du findest bald einen wertschätzenden Arbeitgeber! Danke für Deine Hartnäckigkeit!

in reply to WestphalDenn

das ist so traurig und erlebe ich im kleinen leider jeden Tag. Niemand ist fähig und/oder willig, mal über den Tellerrand zu schauen und sich einer Sache anzunehmen. Deine Geschichte toppt, aber bedauerlicherweise mal wieder alles. 😢
This entry was edited (2 months ago)
in reply to WestphalDenn

Das habe ich auch gleich gedacht, als ich noch mitten in Deinem Bericht war, da braucht man nicht zu arbeiten, wenn man da nicht gewollt ist.
in reply to Sandra Pilz

@SunDial79 Auf der anderen Seite waren bisher alle, mit denen ich tatsächlich gearbeitet habe froh darum, dass ich da war. Ich frage mich da gerade, ohne das ich eine Antwort hätte, ob die Arbeitsverweigerung der It denen angelastet werden kann, die tatsächlich offen sind. Oder ob das nicht irgendwo unfair ist. Zumal ich ja nicht weiß, ob das in anderen Kommunen oder Landesverwaltungen besser ist.
in reply to WestphalDenn

Sauerei, sowas.
Ich hoffe, du findest mit der Ausbildung jetzt einen Arbeitgeber mit kompetenten und netten Kollegen.
Ich hätte an deiner Stelle wahrscheinlich mittlerweile mehrere Magengeschwüre vor Wut.
Unknown parent

WestphalDenn
@NatureMC Vielen Dank! Sagen wir mal so: Hier gibt es sehr viel zu tun. Wie lange ich das leisten kann, weiß ich allerdings nicht. Eigentlich würde ich nämlich gern recht geräuschlos einfach mein earbeit machen, wie jede/r andere auch
Unknown parent

WestphalDenn

@Adabei Selbst bei nur zwei mal ja... Verstehe schon, wie es gemeint ist. ;)

Muss aber auch hier vor zu viel Verbitterung warnen. Weil wird ja auch nicht besser, wenn alle Vernünftigen verbittert werden und sich dann gar nichts mehr bewegt.

in reply to WestphalDenn

Mit etwas Abstand ärgert mich das noch mehr.
Da wird überall von sogenannter "KI" geschwafelt, und die öffentliche IT schafft es nicht eine Kamera und Jaws zu installieren?
WTF. Würdest Du mir das Bundesland verraten? Und darf ich den Text in Vorträgen verwenden als Beispiel, was wir noch zu tun haben... Ich bin immer noch völlig geplättet. Das ist echt Arbeitsverweigerung aus Inkompetenz.
in reply to Oliver Pfleiderer

@LinHead Den Text darfst du gern verwenden. In diesem Fall ist das Bundesland NRW. Aber es würde mich nicht wundern, wenn es in den anderen 15 zumindest ähnlich aussieht.
in reply to WestphalDenn

Ja, das befürchte ich auch. Ich stehe im Austausch mit der Beauftragten hier in RLP, das Arbeitsministerium schreibt sich ja Inklusion und Transformation auf die Fahnen und da könnte man mit einem Beispiel glaube ich sehr deutlich machen, wo die Probleme liegen weil hier ja auch ganz deutlich aufgezeigt ist, dass der Wille fehlt. Der @daccle hat es ja schön beschrieben. Fehler passieren, aber mit gegenseitigem Bemühen kann man Probleme lösen oder zumindest lindern.